Meine erste Erfahrung als Host
für das AoH-Training
In der Woche vom 02. September fand von Dienstag bis einschl. Donnerstag das Art of Hosting Training im Festspielhaus in Bregenz, direkt am Bodensee, statt. Letztes Jahr durfte ich erfahren, was Art of Hosting ist und wünschte mir, Teil des Organisationsteams sein zu dürfen. Der Wunsch ging in Erfüllung:
Groundwork – Was es heisst, eine gute Gastgeberin oder ein guter Gastgeber zu sein
Als einer von 16 Host-Damen und Host-Herren kümmerten Judith Lutz vom Büro für Zukunftsfragen und ich mich um den Teilbereich Groundwork. Groundwork ist sehr umfassend, denn man hat die Aufgabe die komplette Infrastruktur, welche die Bespielung durch die anderen HostInnen und Hosts ermöglicht, zu organisieren. Dabei sollen sich die TeilnehmerInnen stets wohlfühlen und umsorgt sein.
Verpflegung, Räumlichkeiten, Logistik, Improvisation, Ambiente, Organisation, Orientierung, Absprachen mit der Festspielhaus und Absprachen mit dem Team sind nur ein paar Aufgaben.
Judith und ich waren es, die am Donnerstag abends gegen 22:30 die letzte Türe schlossen nachdem alles wieder verräumt war.
An Intensität nicht zu übertrumpfen
Das waren ganz wunderbare drei Tage und Worte sind viel zu wenig um auszudrücken, was dort genau geschehen ist. Wir waren 100 Menschen die sich gegenseitig Methoden beibrachten und die Rahmen dieser Methoden mit Inhalten aus der persönlichen Erfahrungswelt und vor allem Wertewelt gefüllt haben. Völlige Vertrautheit und Offenheit, keine Verkrampfungen durch zwischenmenschliche Belange, keine boshaften Handlungen oder Aktionen. Diese Art des Lernraumes ist, wo würde man es wirtschaftlich ausdrücken, sehr effizient und effektiv.
Art of Hosting ist eine Haltung
Die genaue Definition ist schwierig, doch brachte es ein Besucher nach dem Training auf den Punkt:
Drei Tage liegen hinter mir – voll bewegender Momente, voller Inputs, voll Respekt, Wertschätzung und Liebe; voll tiefer Hoffnung, dass andere Haltungen die Welt verändern können. Tage voller Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind, die etwas in mir zum Klingen gebracht haben.
3 Tage, in denen ich Methoden lernen durfte, diese Haltungen anzuwenden und einzuüben. Tage, in denen ich selbst erfahren durfte, wie leicht es ist andere zu befähigen, wenn ich Ihnen genug Vertrauen in ihre eigenen Kräfte schenke, Mut mache und sie einfach tun lasse: im Vertrauen auf ihre Intuition.
Ich durfte Tage erleben, in der in kürzester Zeit 100 Menschen zu einer kooperativen Intelligenz wurden, die einen Raum aufspannten, in dem man sich getragen wusste; indem man neue Freunde fand und vor allem nicht einfach übte: dieser Raum der gegenseitigen Unterstützung, Wertschätzung und des Vertrauens in die Fähigkeiten jeder einzelnen Person, unabhängig ihrer beruflichen Qualifikation, ermöglichten Folgendes:
14 gesellschaftsverändernde und relevante Projekte wurden in 2 Stunden jeweils einen wichtigen Schritt weiter gebracht hin zur Realisierung. Viele weitere konkrete Fragen/Anliegen und Probleme wurden mit viel Verständnis, Feingefühl und echter Anteilnahme konstruktiv angegangen.
Und das in einem TRAINING.
Wir haben geübt, und doch etwas real für die Gesellschaft getan, was jetzt weiter wirken wird. Zum Guten in der Welt.
Das ist Art of Hosting.
Das sind Menschen, die etwas zum Guten verändern wollen. DANKE.
– Tobias Zierof –
Mut bewiesen
Es war nicht einfach, Menschen zum Art of Hosting Training zu bewegen, da es keine klassische Konferenz ist und das visuelle Erscheinungsbild sehr esoterisch und nicht greifbar daherkommt. Dennoch vertrauten mir meine NetzwerkkollegInnen Karoline Mühlburger (Gestaltungsbüro Kaleido), Julia Beck (Weltenplaner), Martin Mühlburger (Frl. Müller & Söhne) und Kundin aus Berlin: Romina Rochow (DRK-Kliniken-Berlin)
Ich hoffe, nächstes Jahr mehr Personen für diese Horizonterweiterung begeistern zu können denn es steht für mich außer Frage, dass ein Besuch des Art of Hosting Trainings viele Antworten für Fragen z.B. unserer Gesellschaft und Wirtschaft bereithält.